Im Nordwesten. Voneinander lernen, über Grenzen hinaus kooperieren und Herausforderungen gemeinsam bewältigen – das steht im Mittelpunkt der Zusammenarbeit zwischen dem Oldenburgisch-Ostfriesischen Wasserverband (OOWV) und der Chambeshi Water Supply and Sanitation Company (ChWSSC) aus Sambia. Eine Delegation des afrikanischen Wasserver- und Abwasserentsorgers war nun zu einem mehrtätigen Arbeitstreffen und intensivem Fach- und Meinungsaustausch in der Region zu Besuch. Mit dabei waren auch Mitarbeitende des Wupperverbands als weiterer Partner der Kooperation.

„Ziel der Betreiberpartnerschaft ist, von den Praktiken des jeweils anderen zu lernen und gemeinsame Lösungen für vergleichbare Herausforderungen zu entwickeln. Betreiber im globalen Süden stehen vor Herausforderungen, die auch hierzulande, vor allem bedingt durch den Klimawandel, an Bedeutung gewinnen“, erläutert Sabine Albach, Projektverantwortliche aufseiten des OOWV. Dazu gehören nach ihren Worten beispielsweise der Umgang mit Wassernutzungskonflikten, eine nachhaltige und sichere Energieversorgung, die Nutzung alternativer Wasserressourcen, die Entwicklung neuer Managementkonzepte und auch Themen der Digitalisierung.
Die Anfänge der Partnerschaft liegen ein dreiviertel Jahr zurück. Bei der aktuellen Begegnung zunächst beim Wupperverband und anschließend beim OOWV, konnten die Themen bei Workshops und dem Besuch einiger Anlagen konkretisiert werden. So lernten die Gäste aus Sambia beim OOWV unter anderem das Wasserwerk in Nethen sowie das Trinkwasserlabor an diesem Standort kennen. „Für unsere Partner war die naturnahe Form der Aufbereitung des Grundwassers in unseren Wasserwerken eine neue Erfahrung“, berichtet Sabine Albach. In Sambia sei es erforderlich, dem Wasser Chlor hinzuzufügen. Dort werde es auch nicht wie hier aus Grundwasser gewonnen, sondern größtenteils aus Oberflächenwasser.
„Der persönliche Austausch über mehrere Tage bringt uns alle weiter“, bilanziert die Projektleiterin. „Ein so reger Austausch wäre in digitaler Form nicht möglich gewesen“, sagt sie: „Nun konnten wir an komplexen Fragestellungen intensiver arbeiten.“ Einen Dank richtet sie an ihre Kolleginnen und Kollegen, die sich Zeit genommen haben, den Gästen die besichtigten Standorte auf Englisch vorzustellen und Fragen zu beantworten.

OOWV-Geschäftsführer Karsten Specht begrüßte die Delegation des sambischen Partners persönlich. „In Zeiten, in denen in vielen Regionen der Welt Grenzen geschlossen werden und internationale Zusammenarbeit weniger stattfindet, gehen wir ganz bewusst einen anderen Weg. Wir sind überzeugt, durch Kooperation und Partnerschaft Lösungen für drängende Fragen zu finden“, sagte er.
In diesem Sinne engagiert sich der OOWV derzeit in drei weiteren Betreiberpartnerschaften mit Akteuren aus Südafrika, Tansania sowie der Ukraine.