Das Projekt
Charkiw, die zweitgrößte Stadt der Ukraine, liegt im Nordosten nur etwa 40 Kilometer von der russischen Grenze entfernt. Vor der Eskalation des russischen Angriffskrieges zählte die Stadt etwa 1,5 Millionen Einwohner*innen. Charkiw ist ein Wissenschafts- und Industriezentrum der Ukraine und ein wichtiger Verkehrsknotenpunkt.
Im Februar und März 2022 wurde Charkiw intensiv von der russischen Armee beschossen. Die ukrainischen Territorialverteidigungskräfte und Freiwilligen konnten die Armee aber an den Stadtgrenzen abwehren. Etwa eine Millionen Einwohner*innen verließen in den Kriegswirren die Stadt. Obwohl Charkiw immer wieder russischen Raketenangriffen ausgesetzt ist – zuletzt Ende Dezember 2023, sind inzwischen etwa die Hälfte der Geflüchteten in die Stadt zurückgekehrt. Etwa 4.000 Gebäude, überwiegend Wohnhäuser, wurden beschädigt oder zerstört, darunter etwa die Hälfte aller Schulen und Kindergärten.
Ebenfalls große Teile der Wasserversorgung wurden zerstört oder stark beschädigt. Diese Zerstörungen stellen den Wasserversorger Kharkivvodokanal vor sehr große und komplexe Aufgaben. Aufgrund dieser Zerstörung entschied sich Netze BW im November 2023 eine Solidaritätspartnerschaft mit Kharkivvodokanal einzugehen.

Ziele
Im Vordergrund dieser Partnerschaft steht die Unterstützung Kharkivvodokanals bei der Beschaffung benötigter Ausrüstung, sowie der Austausch von Know-how. Die notwendigen Materialen und Ausrüstungen beziehen sich dabei über die gesamte Wasserversorgung. Bei einem ersten Austauschtermin wurden besonders folgende Materialien als dringender Bedarf gemeldet:
- Ausrüstung und Messgeräte zur Leckageortung im Verteilnetz
- Ausrüstung und Messgeräte zur Ortung von Stromkabeln
- Laborausrüstung zum Prüfen und Bewerten von Trinkwasser
- Fixe und mobile Pumpen unterschiedlicher Größen
Eine genaue Bedarfsanalyse wird von Kharkivvodokanal angefertigt.
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Stand: Februar 2024
Impressionen














