Solidarität in der Praxis: Besuch der PaKo + Besuch der ukrainischen Partner in Oldenburg 

Vom 16. bis 20. Juni begrüßte der OOWV (Oldenburgisch-Ostfriesischer Wasserverband) im Rahmen ihrer Solidaritätsbetreiberpartnerschaft Kolleg*innen aus den ukrainischen Städten Tschernihiw und Sumy.

Nach der Teilnahme an der deutsch-ukrainischen Kommunalen Partnerschaftskonferenz in Münster haben sie in Oldenburg gemeinsam an fachlichen Themen gearbeitet – unter anderem zur Klärschlammbehandlung und zur Sanierung durch Kurzliner. 

Während der Konferenz wurden über Synergiepotentiale in Partnerschaften sowie den EU-Beitritt der Ukraine gesprochen. In einer Podiumsdiskussion zu kommunalen Spitzenverbände war die kommunale Daseinsvorsorge der Ukraine durch den Präsidenten des ukrainischen Verbands der Wasserversorgungs- und Abwasserunternehmen „Ukrvodokanalekologiya“ Dmytro Novytskyi vertreten.

Partner*innen des OOWV, Chernihivvodokanal, Miskvodokanal und des Ukrvodokanalekologiya auf der PaKo 2025 in Münster | Foto: OOWV

In einem anschließenden Gespräch über die Potentiale der Ukraine und Solidaritätsbetreiberpartnerschaften sagte Novytski: „In der Ukraine gibt es ein Sprichwort. Gib uns keine Fische, gib uns eine Angel und wir fangen selbst welche.“

Diese ungebrochene Motivation ist es, die den OOWV immer wieder beeindruckt und neu anspornt weiterzuarbeiten.  

Partner*innen der Solidaritätsbetreiberpartnerschaft zwischen dem OOWV, Chernihivvodokanal und Miskvodokanal bei der PaKo 2025 in Münster | Foto: OOWV

Im Fokus des anschließenden Besuchs standen Themen, die für die ukrainischen Partner im Kriegsalltag besonders relevant sind: Digitalisierung, Klärschlammbehandlung, innovative Sanierungstechniken. Am ersten Tag besuchten sie die Kläranlage in Oldenburg, wobei der Schwerpunkt auf der Klärschlammbehandlung und Biogasproduktion lag. Der Austausch war geprägt von offenen Diskussionen über Prozesse, Unterschiede und gemeinsame Herausforderungen in den Anlagen des OOWV. Der zweite Tag wurde durch einen Besuch bei der Firma Junker & Meves abgerundet, bei dem die ukrainischen Partner praktische Erfahrungen sammeln konnten, indem sie selbst eine Kanalsanierung mittels Kurzliner durchführen konnten.  

Besichtigung während der Hospitation beim OOWV | Foto: OOWV

Dass der OOWV den ukrainischen Partnern hierfür praktische Einblicke und Lösungen zeigen konnten, zeigte sich vor allem in den unscheinbareren Momenten – etwa, wenn der Direktor aus Tschernihiw begeistert sein Handy zückte, um Ideen bildlich für seine Kolleg*innen in der Ukraine festzuhalten. 

Die Solidaritätsbetreiberpartnerschaft ist daher mehr als ein fachlicher Austausch: Für die deutschen Kolleg*innen macht sie den Krieg greifbarer, weil er plötzlich Gesichter und Namen hat. Und sie zeigt, dass kommunale Daseinsvorsorge auch unter schwierigsten Bedingungen weitergeht und weitergehen muss. Die Kolleg*innen des OOWV leisten dazu ihren Beitrag – fachlich begleitet durch den OOWV, materiell ermöglicht durch die GIZ. Der OOWV bedankt sich bei allen, die zum Erfolg der Hospitation beigetragen haben und ist voller Tatendrang, an den neu identifizierten Themen weiterzuarbeiten. 

Hospitation beim OOWV | Foto: OOWV
Erstellt von:
OOWV
Kategorien:
Arbeitseinsatz und Hospitation
Länder:
Deutschland
Ukraine