Über uns

Betreiberplattform zur Stärkung von Partnerschaften kommunaler Unternehmen weltweit

Unser Factsheet

Das Vorhaben „Betreiberplattform zur Stärkung von Partnerschaften kommunaler Unternehmen weltweit“ wurde 2019 vom Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) initiiert. Mit der Betreiberplattform fördert das BMZ zum einen die kommunale partnerschaftliche Zusammenarbeit zwischen deutschen und internationalen Betreibern im Wasser- und Kreislaufwirtschaftssektor. Zum anderen werden langfristige Strukturen aufgebaut, um auch zukünftig Partnerschaften zwischen kommunalen Unternehmen weltweit zu unterstützen.

Erste Betreiberpartnerschaften wurden 2021 geschlossen und arbeiten seitdem an Themen wie Betrieb und Instandhaltung der Anlagen, Reduzierung von Wasserverlusten, Optimierung der Wasserlabore sowie Unternehmensführung, um die Versorgung für die Menschen in den Partnerländern zu verbessern. Den Kern der Zusammenarbeit zwischen den Unternehmen bilden technische Beratung, Fachaustausch, Arbeitseinsätze vor Ort, Hospitationen in Deutschland, virtuelle Treffen sowie die Beschaffung von Technik, vor allem für die Ukraine.

Hintergrund und Ziele

Warum es uns gibt

Ansatz

Kommunale Wasserbetreiber und Entsorgungsunternehmen aus Deutschland, Albanien, Jordanien, der Republik Moldau, Sambia, Südafrika, Tansania sowie aus der Ukraine arbeiten in innovativen Betreiberpartnerschaften zusammen – für eine Wasserversorgung sowie Abwasser- und Abfallentsorgung, die beim Menschen ankommt und die Umwelt schont.

Mülltonnen vor der Haustür, Trinkwasser rund um die Uhr, Abwasseranschluss? Keine Selbstverständlichkeit in vielen Ländern der Welt. Kommunale Ver- und Entsorgungsunternehmen sind weltweit Schlüsselakteure für ein würdevolles Leben und nachhaltige städtische Entwicklung. Mit Know-how und Ressourcen versehen, können kommunale Unternehmen auch in Ländern des globalen Südens zu Garanten für bürgernahe, bezahlbare und nachhaltige Dienstleistungen der Basisversorgungwerden. Das Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) misst deutschen kommunalen Unternehmen eine wichtige Rolle bei der Stärkung von Wasserbetreibern und Entsorgungsunternehmen in Partnerländern zu:Wenn sie ihr Wissen, ihre Fertigkeiten und Erfahrungen weitergeben, können sie vor Ort einen Unterschied machen.

Internationales Engagement ist dabei auch längst nicht nur ein Selbstzweck. Durch Entwicklungszusammenarbeit können kommunale Unternehmen einen direkten Beitrag zur Erreichung der Klimaziele leisten, am internationalen Wissensaustausch teilnehmen und sich durch spannende und sinnstiftende Projekte als attraktiver Arbeitgeber aufstellen. 

In Anlehnung an Water Operator Partnerships der Vereinten Nationen schlugen deutsche Wasserbetreiber, vertreten durch den Arbeitskreis Betrieb und Bildung der German Water Partnership, vor, nach diesem Vorbild Betreiberpartnerschaften zwischen deutschen und internationalen Wasserbetreibern zu fördern. Gemeinsam mit der Deutschen Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) GmbH und Engagement Global mit ihrer Servicestelle Kommunen in der Einen Welt wurde 2019 die Betreiberplattform gelauncht.

Die Deutsche Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) GmbH ist für die Umsetzung der Betreiberplattform verantwortlich. Sie berät und begleitet die Anbahnung und Umsetzung der Partnerschaften, finanziert über Zuschussverträge die Umsetzung der Partnerschaften, veranstaltet Vernetzungstreffen und bietet den Partnern vielfältige Schulungen an. Die Durchführung und Weiterentwicklung der Betreiberplattform erfolgt in Zusammenarbeit mit der German Water Partnership und dem Verband kommunaler Unternehmen.

Die Partnerschaften

Deutsche kommunale Wasserunternehmen haben sich mit Wasserbetreibern und Entsorgungsunternehmen aus Albanien, Jordanien, der Republik Moldau, Tansania, Sambia, Südafrika und aus der Ukraine zu langfristig angelegten Partnerschaften zusammengeschlossen. Sie fragten sich zunächst gemeinsam: Welches sind die größten Herausforderungen der Partner? Und welche Expertise können die Unternehmen jeweils anbieten, um diese Herausforderungen anzugehen?

Know-how-Transfer auf Arbeitsebene

Lernen auf Augenhöhe – das ist das Ziel der Partnerschaften. Augenhöhe heißt, Know-how und Erfahrungen von Ingenieur*in zu Ingenieur*in oder von Meister*in zu Meister*in weiterzugeben. Dabei geht es nicht nur um technisches Wissen. Auch betriebswirtschaftliche und organisatorische Kenntnisse und Fähigkeiten sind bei den Partnern aus dem Globalen Süden sehr gefragt.

Der Wissenstransfer geschieht auch von Süd nach Nord: So haben etwa die Betreiber in Jordanien viel Erfahrung mit Trockenheit und Dürre. Damit sind aufgrund des Klimawandels auch immer mehr deutsche kommunale Betreiber konfrontiert und daher sehr an einem Austausch interessiert.

Hochmotivierte Partner

Sowohl für die die internationalen Wasserbetreiber und Entsorgungsunternehmen als auch für die deutschen kommunalen Unternehmen sind die Partnerschaften eine große Chance. Beide Seiten wollen den engen Austausch mit ihren jeweiligen Partnern und dem Netzwerk der Betreiberplattform nutzen, um von den Erfahrungen und Kenntnissen der Kolleginnen und Kollegen zu lernen und gemeinsam nachhaltige Lösungen für ihre Herausforderungen zu finden.

Durchführungsorganisation

Wer wir sind

Die Betreiberplattform zur Stärkung von Partnerschaften kommunaler Unternehmen weltweit wird von der Deutschen Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) GmbH im Auftrag des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung umgesetzt. Die Entwicklung und Durchführung der Betreiberplattform erfolgt in Zusammenarbeit mit dem Verband Kommunaler Unternehmen (VKU) und German Water Partnership (GWP).

Deutsche Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) GmbH

Als Dienstleisterin der internationalen Zusammenarbeit für nachhaltige Entwicklung und internationalen Bildungsarbeit engagiert sich die GIZ weltweit für eine lebenswerte Zukunft. Gemeinsam mit ihren Auftraggebern und Partnern entwickelt und plant die GIZ Ideen für politische, gesellschaftliche und wirtschaftliche Veränderungen und setzt sie mit ihnen um.

Als Bundesunternehmen wahrt die GIZ deutsche und europäische Werte. Sie unterstützt die deutsche Bundesregierung bei der Erreichung ihrer Ziele in der internationalen Zusammenarbeit für nachhaltige Entwicklung.

Die GIZ arbeitet an wirksamen und effizienten Lösungen, die Menschen Perspektiven bieten und deren Lebensbedingungen dauerhaft verbessern. Dabei ist die Agenda 2030 der übergeordnete Rahmen, an dem die GIZ ihre Arbeit ausrichtet, in Zusammenarbeit mit Partnern und Auftraggebern.

Bei der Betreiberplattform trägt die GIZ die Gesamtverantwortung für das Vorhaben gegenüber dem BMZ. Sie stellt den Aufbau einer effizienten Betreiberplattform sicher. Die kommunalen Unternehmen in den Partnerschaften der Pilotphase werden von der GIZ finanziert und beraten. Eine enge Anbindung und Synergien mit GIZ-Vorhaben in den Partnerländern werden angestrebt.

Heiko Heidemann

Projektleiter, Ansprechpartner für Partnerschaften im Wassersektor

Lisa Engler

Ansprechpartnerin für Kommunikation und Monitoring

Paulina Spiller

Ansprechpartnerin für Partnerschaften mit der Ukraine

Anastasiia Kahlow

Ansprechpartnerin für Partnerschaften mit der Ukraine

Friederike Barthe-Carpentier

Ansprechpartnerin für Partnerschaften im Kreislaufwirtschaftssektor

Sarah Walgern

Junior-Beraterin

Susan Sharaf

Ansprechpartnerin für Finanzmanagement

Kooperationspartner

Gemeinsam sind wir stark

German Water Partnership

German Water Partnership (GWP) ist eine Gemeinschaftsinitiative von Unternehmen und Organisationen aus der deutschen Wasserwirtschaft und -forschung, die ihre Erfahrungen und Kompetenzen bündelt. Gleichzeitig dient sie für ausländische Partner als Ansprechpartner in allen Belangen des deutschen Wassersektors. Ziel des im April 2008 gegründeten und von fünf Bundesministerien flankierten Netzwerkes ist es, die deutsche Expertise und Qualität „Made in Germany“ weltweit zu etablieren und gemeinsam die Position der deutschen Wasserwirtschaft auf internationalen Märkten zu stärken.

Verband kommunaler Unternehmen (VKU)

Der Verband kommunaler Unternehmen (VKU) ist die Interessenvertretung der kommunalen Versorgungs- und Entsorgungswirtschaft in Deutschland. Die im VKU organisierten rund 1.500 Mitgliedsunternehmen sind vor allem in den Bereichen Energiewirtschaft, Wasserver- und Abwasserentsorgung, Abfallwirtschaft, Stadtreinigung und Telekommunikation tätig. Mit mehr als 275.000 Beschäftigten haben sie 2018 Umsatzerlöse von rund 119 Milliarden Euro erwirtschaftet und mehr als 12 Milliarden Euro investiert. Die Expertise und die Erfahrungen der deutschen kommunalen Unternehmen im Bereich der Daseinsvorsorge sind in der Entwicklungspolitik außerordentlich wertvoll. Der VKU fördert das entwicklungspolitische Engagement seiner Mitgliedsunternehmen und unterstützt diese bei der Planung und Durchführung entsprechender Projekte sowie beim Aufbau internationaler Partnerschaften.

Unser Angebot

Was wir wie fördern

Wir unterstützen deutsche Betreiberunternehmen bei dem Matching mit einem internationalen Partner und organisieren Vernetzungstreffen mit den anderen Betreiberunternehmen aus dem Projekt. Für anstehende Reisen und Beschaffungen leisten wir logistische Unterstützung im Partnerland, übernehmen Reise- und Anschaffungskosten und bieten Fortbildungen zu Themen wie interkultureller Kommunikation an. Außerdem unterstützen wir die gemeinsame Planung der Themen und Arbeitspakete.

Spielen Sie mit dem Gedanken, eine internationale Partnerschaft mit einem kommunalen Unternehmen einzugehen und möchten mehr über die (Förder-)Möglichkeiten erfahren? Wir suchen weitere Betreiber aus dem Wasser- sowie Kreislaufwirtschaftssektor, die Interesse an einer Betreiberpartnerschaft mit einem internationalen Betreiber haben. Wir kümmern uns gern darum, einen internationalen Partner zu finden.

Interesse geweckt?

Interessierte Unternehmen können sich unverbindlich per E-Mail an utilityplatform@giz.de wenden, um einen ersten (Online-)Termin zur Klärung offener Fragen zu vereinbaren.

Was bringt die Partnerschaft für mein Unternehmen?

Wissens- und Erfahrungsaustausch:

Durch die Zusammenarbeit mit internationalen Partnerunternehmen entsteht ein wechselseitiger Austausch von Wissen und Erfahrungen. Partnerunternehmen haben Kenntnisse in Herausforderungen, die uns möglicherweise noch nicht vertraut sind, wie beispielsweise Extremwetterereignisse oder der Betrieb von Infrastruktur unter extremen klimatischen Bedingungen.

Attraktivität als Arbeitgeber steigern:

Engagement in entwicklungspolitischen Projekten ermöglicht sinnstiftende und spannende Projekte für Mitarbeitende, einschließlich Reisen und Aufenthalten im Ausland. Dies trägt zur Steigerung der Attraktivität als Arbeitgeber bei, insbesondere im Wettbewerb um qualifizierte Fachkräfte.

Kompetenzerweiterung:

Internationale Zusammenarbeit bietet die Möglichkeit, neben dem Austausch von Wissen auch Softskills zu entwickeln. Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter haben die Chance, interkulturelle Kompetenzen und Sprachfertigkeiten, wie z.B. Englisch oder Französisch, zu verbessern.

Reputation verbessern:

Durch das entwicklungspolitische Engagement trägt das Unternehmen dazu bei, die Versorgungssituation, Lebensbedingungen sowie den Klima- und Umweltschutz auf internationaler Ebene zu verbessern. Dies stärkt nicht nur die Reputation auf nationaler, sondern auch auf internationaler Ebene.

Rechtliche Aspekte für die Beteiligung kommunaler Unternehmen an Betreiberpartnerschaften

Unter Publikationen finden Sie weitere Informationen wie Gutachten und politische Beschlüsse zum entwicklungspolitischen Engagement kommunaler Unternehmen sowie relevante Veröffentlichungen zu den Themen Wasser und kommunale Partnerschaften. Insbesondere interessant zu rechtlichen Aspekten für die Beteiligung kommunaler Unternehmen an Betreiberpartnerschaften sind folgende:

Betreiberplattform Juli 2025: Rechtsgutachten „Nachhaltige Finanzierungsansätze“

VKU Mai 2021: Kommunal verankert, weltweit engagiert

SKEW März 2019: Dialog Global Nr. 52 „Rechtliche Aspekte des entwicklungspolitischen Engagements kommunaler Unternehmen“

Innenministerkonferenz Juni 2019: Sammlung der zur Veröffentlichung freigegebenen Beschlüsse der 210. Sitzung der Ständigen Konferenz der Innenminister und -senatoren der Länder